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Arbinger: Weltpokalsieger auf der Trainerbank
16-12-06 13:42
VON: REINHARD HÜBNEN
Für Fred Arbinger hat am Freitag eine neue, aufregende Zeit begonnen. Für den beurlaubten Markus Schupp hat der Trainer der U 19 zumindest mal vorübergehend die Profis des SV Wacker Burghausen übernommen, ist am Samstag gleich mit dem gesamten Kader bis auf die verletzten Özgür Kart und Andy Nägelein in ein großes Abenteuer aufgebrochen. Mit dem Bus ging es Richtung Paderborn, wo am Sonntag (14 Uhr) im Hermann-Löns-Stadion möglichst drei Punkte geholt werden sollen, um einigermaßen beruhigt im kommenden Januar die Mission Klassenerhalt fortsetzen zu können. Von Paderborn aus geht es dann nach Frankfurt, wo sich die Mannschaft auf ein Highlight vorbereitet, das Achtelfinale im DFB-Pokal bei den Offenbacher Kickers am Mittwoch (19 Uhr).
Gleich mal eine Riesenaufgabe für Arbinger und seinen Co-Trainer Wolfgang Riedl, der diese Position schon unter Rudi Bommer und anfangs auch unter Markus Schupp inne hatte. Arbinger dagegen, der am 6. Juni 2007 seinen 50. Geburtstag feiert, betritt Neuland. „Ich habe genug Fachwissen, um mir diesen Job zuzutrauen“, erklärt der Inhaber eines Sportgeschäfts in Vilshofen. Schließlich kann Arbinger auch schon auf Profi-Erfahrung zurückblicken, zwischen 1976 und 1978 bestritt er sechs Bundesliga-Spiele für den großen FC Bayern, neben Stars wie Sepp Maier, Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß und Gerd Müller. Sogar Weltpokalsieger darf sich Arbinger nennen, am Donnerstag vor genau 30 Jahren gewann er mit dem FC Bayern dank eines 0:0 im Rückspiel bei Cruzeiro Belo Horizonte die wertvolle Trophäe. Arbinger wurde damals für Rummenigge eingewechselt.
Danach wechselte Arbinger nach Berlin, wo er für Tennis Borussia in 51 Zweitligaspielen fünf Tore erzielte. Als Trainer betreute er später verschiedene Mannschaften in Niederbayern, arbeitete am DFB-Stützpunkt, ehe ihn Kurt Gaugler 2003 als Trainer für die U 19 zum SV Wacker Burghausen holte. Dort feierte er im dritten Jahr seiner Tätigkeit den größten Erfolg: In der Bayernliga Süd gelang es, den haushohen Favoriten SpVgg Unterhaching zu distanzieren, beide Spiele gegen die Hachinger zu gewinnen (1:0 und 4:0) und sich damit für das Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Bundesliga gegen den Meister der Bayernliga Nord, den FC Bamberg, zu qualifizieren. Das war umso erstaunlicher, da in der Winterpause vor einem Jahr die besten A-Junioren in den Kader der Amateure rückten und Arbinger zum Teil mit B-Junioren weiterarbeiten musste. Arbinger war darüber aber keineswegs böse, für ihn war der wichtigste Aspekt seiner Arbeit die individuelle Weiterentwicklung der Spieler.
Die Aufstiegsspiele gegen Bamberg wurden zur Krönung einer überragenden Saison, mit einem 2:0 in Burghausen und einem 1:0 vor einer großen Kulisse am Bamberger Volksgarten setzten sich Arbingers Jungs eindrucksvoll durch. Arbinger hatte es geschafft, seine Mannschaft sowohl spielerisch als auch mental zu stärken, sie zu begeistern. „In dem halben Jahr bei Fred Arbinger habe ich mehr gelernt als in all den Fußballjahren zuvor“, erzählte Patrick Hübner, der vor der Saison von 1860 Rosenheim gekommen war und im letzten Winter einer derer war, die zu den Amateuren in die Bayernliga aufrückten.
Nun also wartet eine neue, große Herausforderung auf Fred Arbinger. „Ich glaube, dass die Mannschaft mehr Potenzial hat als ihr momentanen Tabellenplatz aussagt“, erklärte er bei der Amtsübernahme am Freitag. Vielleicht gelingt es ihm, nun alles aus den Spielern herauszukitzeln, die erste Hälfte der Saison, die so holprig begonnen hat, mit zwei Erfolgserlebnissen abzuschließen. Einen Weltpokalsieger auf der Trainerbank hat schließlich nicht jeder Zweitligist vorzuweisen.
Neuer Trainer ist von dem Spordferein Wacker Burghausen ist Fred Arbinger.
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